Dreifacher Neubeginn für
Wallbreakers
Von Olaf Krenz,
Sportredakteur der Leipziger
Volkszeitung
Neue Saison - neuer Verein - neues
Domizil: Auf Bewährtes können die Leipzig Wallbreakers
zum Start der Spielserie 2004 an diesem Wochenende nur bei
den Aktiven zurückgreifen. Das Männer-Team von Coach
Stephan Elkins will als Dritter des Vorjahres erneut unter
die besten Vier der Mitteldeutschen Liga. Die Damen mit Head-Coach
Thomas Gebert streben den vierten Titelgewinn in Folge in
der Softball-Liga an.
Erstmals aber im 13. Jahr ihres Bestehens
nehmen die Baseballer und Softballerinnen die Geschicke selbstständig
in die Hand. "Weil die Spielbedingungen im Ballpark am
Stadion der Freundschaft im Volkspark Kleinzschocher nach
dem Hochwasser 2002 immer schlechter wurden, mussten wir uns
nach einem neuen Platz umsehen", erklärt Andreas
Großöhme. "Das war nur als eigenständiger
Verein richtig möglich." Nachdem der "Leipzig
Wallbreakers e. V." bereits Ende August 2003 gegründet
worden war, wechselten Spieler und Teams aus der bisherigen
Abteilung des VfK Blau-Weiß zu Jahresbeginn dorthin.
Nach der Übergangszeit übernahm Großöhme
im Februar das Präsidentenamt. "Wir sind jetzt 50
Mitglieder", sagt der 26-Jährige. Ursprünglich
hatten die "Mauerbrecher" 1992 im TSV 76 begonnen,
ehe sie nach dem Abschied von der Heimstatt Festwiese Ende
2001 bei Blau-Weiß unterkamen und 56 Mitglieder zählten.
Als neues Domizil bot die Stadt den
Base- und Softballern das seit Jahren brach liegende Sportgelände
an der Dortmunder Straße an. "Von den Ausmaßen
ist das genau richtig für unsere Bedürfnisse",
so Großöhme, "allerdings müssen wir hier
viel herrichten, was aufgrund geringer Finanzen nur langsam
geht." Potente Geldgeber stehen nicht Schlange. Mit einfachsten
Mitteln und Manneskraft haben die Aktiven bisher ein zeitweiliges
Feld angelegt. Für intensivere Arbeiten wird Bautechnik
benötigt, etwa um einen kleinen Wall zwischen zwei künftigen
Spielflächen abzutragen. Ein Schuppen fehlt, von einem
Vereinsheim ganz zu schweigen. "Die Stadt hat uns einen
Bürocontainer zugesagt", erklärt der Vereinspräsident.
"Wir müssen nur sehen, wie wir ihn hierher bekommen."
Trotz aller Mühen sieht Andreas
Großöhme, der sich seit 1996 Ball und Bat (Schläger)
verschrieben hat, dem Saisonverlauf optimistisch entgegen.
"Wir haben schon einmal einen Platz hergerichtet, wir
schaffen das wieder." Sportlich hält der Catcher
(Fänger) das erste Männer-Team für fit. Beim
Coalminers-Cup in Braunsbedra am Wochenende setzte es sich
klar gegen zwei Liga-Konkurrenten durch. Zum Meisterschafts-Auftakt
treten sie morgen erneut bei den gerade geschlagenen Braunsbedra
Coalminers an. Das Softball-Team hat am Sonntag (11 Uhr) Heimrecht
und empfängt die Dresden Lady Dragons.
(© Leipziger
Volkszeitung vom 16. April 2004)
|